Primarstufe 5. Klasse Einsiedeln

In der ersten Klasse wird der Religionsunterricht ökumenisch gestaltet. Jedes Jahr übernimmt eine unserer reformierten Katechetinnen eine der ca. sechs konfessionell gemischten ersten Primarklassen. Der Unterricht findet im jeweiligen Klassenzimmer der Primarschule statt.

In Einsiedeln werden die reformierten Primarschüler/innen nach Möglichkeit in Parallelklassen eingeteilt. Aufgrund der Verteilung nur weniger reformierter Kinder auf viele Klassen ist dies im Schuljahr 2024/2025 noch bei der 5. Klasse möglich. Bei dieser Klasse wird der Religionsunterricht während der regulären Unterrichtszeit gehalten.

An den Nachmittagen, bei welcher in dieser Einsiedler-Klasse auch der katholische Religionsunterricht stattfindet, führen wir den reformierten Religionsunterricht in unserem Kirchgemeindehaus durch. Diese längeren Unterrichtsblöcke sind, je nach Dauer, ca. alle zwei oder drei Wochen.

Die restlichen Klassen werden ab dem Schuljahr 2024/2025 im Modulunterricht geführt.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen das Sekretariat.

Rückblick Primarunterricht

Ein Baum zur Abkühlung – eine kleine Klimaoase als Geschenk

Am vergangenen Sonntag, 29. Oktober wurde der Gottesdienst der Reformierten Kirchgemeinde durch ein besonderes Ereignis ergänzt. Es war ein Walnussbaum einzuweihen, den die Albert-Koechlin-Stiftung in der Wiese, östlich der Reformierten Kirche im Begleit der Gemeinde Einsiedeln setzen liess.

Zuvor wurde aber der Familiengottesdienst mit Gesang und gekonntem Orgelspiel gefeiert. Einen wunderbaren Beitrag lieferten die Schüler der 2. Klasse. Sie trugen spezielle Verse zu den Themen «Bäume» und «unsere Umwelt» vor. Die Katechetin Melanie Haunsperger las eine Geschichte von drei Bäumen vor, die große Träume für ihr zukünftiges Leben hatten. Ihr Holz sollte für eine besondere Schatzkiste, ein riesiges Schiff und ein eindrückliches Denkmal verwendet werden.

Im Moment wurden ihre Träume nicht erfüllt, später jedoch noch grösser als geträumt. Eine Futterkrippe barg mit der Geburt Jesu den größten Schatz, im Fischerboot zusammen mit den Jüngern, besänftigte Jesus den Sturm und ein einfaches Kreuz erinnert uns an Gottes Sohn. Zum Schluss ihres Auftritts sangen die Kinder ein Lied, welches die Organistin Muriel Fässler unter dem Titel «Stell dir vor!» geschrieben und komponiert hatte. Es will dazu anregen, sich Gedanken zu machen über unser Verhalten des immerwährenden Nehmens, statt auch des nötigen Gebens.

Das Thema Baum wurde in der Predigt von Pfarrer Urs Jäger weitergeführt. Das Gleichnis vom kleinen Senfkorn, welches sich zu einem stattlichen Baum entwickelt, Schatten spendet und die Vögel nisten lässt. Das Leben der Bäume als Symbol für ein friedliches, uneigennützigen Zusammenleben, die Hoffnung auf eine neue und bessere Welt! Vielleicht müssten wir unsere eigenen Träume ein bisschen zurückstecken für den grossen Traum des Guten.

Danach begaben sich die Kirchenbesucher auf die östliche Wiese der Kirche. Die Albert-Koechlin-Stiftung (AKS) stiftete einen Walnussbaum, dekoriert mit Hinweistafeln zum Zweck dieser Aktivität, den es heute einzuweihen galt. Der zuständige Projektleiter der Stiftung, Martino Froelicher, wies auf den Grund dieser Aktion hin, bei der zum 25. Geburtstag der AKS an 25 Gemeinden der Innerschweiz ein Baum gepflanzt wurde. Das Geschenk wird von der Stiftung als «Klimaoase» bezeichnet. Mit der Aktion will man nämlich die Klimaveränderung auf einen positiven Weg und in eine lebenswerte Zukunft bringen. Die Bäume sollen einen Platz anbieten für Schatten und Kühlung an heissen Sommertagen.

Für diese gelungene Idee fand die AKS bei der Reformierten Kirchgemeinde und dem Bezirk Einsiedeln offene Ohren. Der Bezirksvertreter Jörg Kalbermatten und die Kirchenratspräsidentin Yvonne Birchler verdankten diese tolle Aktion. Es mag zwar sein, dass manche die am Nussbaum vorbeigehen, sich ein Lächeln über den sich vorerst dünn zeigenden Baum nicht verkneifen können. Es sei jedoch gesagt, dass dieser Laubbaum erst im Alter von 15 bis 20 Jahren, in der Regel im Frühling, als letzter Laubbaum in der Reihe richtig grünt. Dafür kann er 150 bis 160 Jahre alt werden. Zu Beginn seines Wachstums ist seine Rinde aschgrau, die sich aber mit zunehmendem Alter dunkel bis schwarzgrau verfärbt.

Es gilt zu hoffen, dass der Walnussbaum unsere Winterkälte und den Spätfrost in Einsiedeln erträgt, ist doch seine Heimat auf 800 bis 1200 Meter zu finden. Es ist wohl wenigen bekannt, dass zum Beispiel im Jahre 2021 weltweit 3‘500‘173 Tonnen Walnüsse (natürlich inklusive seiner Schale) geerntet wurden. Wer die Laubblätter zerreibt, kann einen aromatischen Duft feststellen. Eine zusätzliche Beobachtung zeigt, dass dieser Baum die Fliegen zu vertreiben vermag. Beim anschließenden Apero, von der Stiftung offeriert, wurde über Sinn und Zweck solchen Tuns diskutiert. Viel Freude an dieser Naturhilfe!

Bericht und Bilder: Karl Hensler

Mit Gott unterwegs


Am letzten Sonntag fand in der reformierten Kirche Einsiedeln ein besonderer Taufgottesdienst statt. Kinder vom Religionsunterricht gestalteten die Feier mit: In einem Kurztheater erzählte der fiktive Christoph von seinem Traum, wo ihm auf seiner Fussspur im Sand seine wichtigsten Lebensstationen erschienen und eine zweite Fussspur ihn dabei begleitete. Ihn verwunderte allerdings, dass diese zweite Spur vor allem in schweren Zeiten verschwand. Bis ihn dann die Erkenntnis traf, dass er da nicht alleingelassen, sondern getragen wurde.

Die beiden Religionslehrerinnen Alexandra Blokker und Karin Pfister freuten sich dann mit ihren Dritt- und Viertklässlern, die Taufe des kleinen Leo mitzuerleben. Diese wurde umrahmt mit passenden Liedern. Und um seine Tauf- und Lebenskerze anzuzünden, gaben die Kinder die Flamme von Kerze zu Kerze weiter mit der Bitte, dass er auf seinem Lebensweg in Nöten stets getragen werde. Bei gemütlichem Beisammensein fand die schöne Feier ihren gebührenden Abschluss.

Text und Fotos: Karin Pfister, Religionslehrerin

Schon mal in der Kirche geschlafen?


Es kann wohl jeder von sich behaupten, in der Kirche schon mal geschlafen zu haben; Gründe dafür gibt es viele wie beispielsweise eine langatmige Predigt oder vorangegangener Schlafmangel. Für acht Dritt- und Viertklässler war das Schlafen im Kirchenraum für einmal sogar gewollt. Das Erkunden der Kirche mit anschliessender Übernachtung war ein eindrucksvolles Erlebnis und geschah über alle Sinne.

Mit einem Postenlauf lernten die Kinder die Funktion der Ausstattungsgegenstände kennen und erlebten mit Versteckis den Raum mit seinen hellen und dunklen Ecken. Munter quetschte sich die Schar in die Kanzel und sinnierte über das Wandbild, welches auf eine ganz spezielle Botschaft der Kirche hinweist.

Nach dem Zähneputzen und einer Gute-Nacht-Geschichte liessen die Kinder - wohlig eingekuschelt in den Schlafsack und ein Kuscheltier an sich gedrückt - die besondere Atmosphäre auf sich wirken. Nach und nach verlöschten die Taschenlampen. War die Kirchendecke schon immer so weit oben? Und wie die bunten Kirchenfenster sich allmählich farblich verändern! Jedenfalls war der Schlaf so erholsam, dass sich die Kinder am nächsten Tag erwartungsvoll in den nächsten Programmteil stürzten, wo sie sich u.a. ein echtes Brautkleid samt Schleier überstreifen durften.

Das Erforschen und Entdecken der eigenen Kirche sind gute Voraussetzungen dafür, in der Kirchgemeinde heimisch zu werden und diese Übernachtung sicher eine bleibende Erinnerung.

 Text und Fotos: Karin Pfister, Religionslehrerin

Ein Pokal für alle

Mit einem besonderen Abendmahl-Gottesdienst in der reformierten Kirche Einsiedeln feierten Familien den Jahresabschluss des Religionsunterrichts.

Mittels eines tiefsinnigen Liedes begrüssten die Kinder die Gemeinde und lenkten den Blick nach vorne: Gross und glänzend stand ein Pokal auf dem festlich gedeckten Tisch – die Verlierer neideten zweifelsohne den Gewinnern den Pokal, weil sie durchs Zuspätkommen den Wettkampf verpasst und somit keine Chance auf den Gewinn und den Pokal hatten.

Gross war die Enttäuschung, bis sich herausstellte, dass es ja gar kein Pokal war, sondern ein Kelch auf dem Abendmahltisch. Wobei den Verspäteten zuerst einmal erklärt werden musste, was ein Kelch überhaupt ist und welche Bedeutung er hat. Eindrücklich spielten die Dritt- und Viertklässler des Religionsunterrichts des Rätsels Lösung und das Letzte Abendmahl nach, wo Jesus mit Gewinnern und Verlierern aus einem einzigen Gefäss trank. Damit zeigte er, dass alle zusammengehören, beim ihm willkommen sind und über allem die Liebe triumphiert.

Nach einem letzten Kinderbeitrag – das Unservater in Gebärdensprache – feierten die Familien gemeinsam Abendmahl: Das von den Kindern geformte Brot wurde herumgereicht, um sich eine symbolische Traube abzubrechen, bevor dann der Traubensaft geteilt wurde. Die stimmige Feier fand einen schönen Abschluss unter den schattenspendenden Bäumen vor der Kirche.

Text und Foto: Karin Pfister, Religionslehrerin

Gott ist anders, als wir denken

Für den vergangenen Familiengottesdienst in der reformierten Kirche Einsiedeln machten sich Kinder des Religionsunterrichts Gedanken, wie sie sich Gott vorstellen.

Die anfängliche Nervosität legte sich rasch, und freudig sangen die Zweitklässler ein erstes Lied, bevor sie ihre momentane und persönliche Gottesvorstellung, unterstützt von einem gemalten Bild und mittels Mikrofon, vortrugen.

Es war spannend, in die Gedankenwelt der Kinder einzutauchen. Und das Kurztheater verblüffte mit einer unerwarteten Kernaussage: Da sassen nämlich die Protagonisten als kleiner Junge und alte Frau verkleidet gemeinsam auf einer Bank, assen Salzstängeli und tranken Cola, während die Gottesdienstbesucher darauf warteten, was wohl weiter passieren würde. – Nichts, ausser dass die beiden miteinander einen gemütlichen Nachmittag verbrachten!

Dann aber zuhause hatten die beiden etwas Grosses zu erzählen. Der Junge beschrieb seiner Mutter, er habe mit Gott gegessen und „sie“ habe das schönste Lächeln der Welt. Die alte Frau aber verriet begeistert ihrem Sohn, dass sie gar nicht gewusst habe, dass Gott so jung sei!

Das so ausgelöste Schmunzeln führte zu einem Applaus für die kleinen Schauspieler. Sie zeigten eindrücklich, dass Gott eben anders ist, als wir denken, wie es in einer folgenden Liedzeile hiess.

Bericht & Bild: Karin Pfister, Religionslehrerin

Popcorn, Gesang und Wüstenwanderung im Kirchgemeindehaus

Schon ein bisschen knisternd und elektrisierend war die Spannung, welche an diesem Sonntagmorgen in der Luft war. Nach dem letzten Glockenklang kam Moses, leicht gebeugt mit Stab und Hut, gefolgt von seinem Volke in den sehr gut besetzten Saal unseres Kirchgemeindehauses. Eltern, Verwandte und Anwesende verfolgten wohlwollend und aufmerksam was die Kinder einstudiert hatten.

Katechetin Heidi Degiorgi erzählte die Geschichte von Moses: Wie er sein Volk durch die sehr karge Wüste führte. Wie das Volk unzufrieden und mürrisch aufbegehrte und sich Moses schlussendlich hilfesuchend an seinen Herrn wandte. Gott erhörte Moses und es regnete Nahrung für sein Volk in Form von «Manna». Das haben die Kinder symbolisch dargestellt, in dem sie Popcorn auf einen Tisch mit brauner Decke streuten. Die Buben und Mädchen verteilten das Popcorn anschliessend an die Gottesdienstbesucher. Eine willkommene Geste, vor allem für die kleinen Schleckmäuler.

Pfarrer Urs Jäger hat dann in seiner kurzen Predigt die Bedeutung von diesem «Manna», in eine heutige, alltägliche Situation gerückt. Wenn wir zum Beispiel wandernd unterwegs sind und hungrig werden, hat die Natur einiges an Nahrung zu bieten, zum Beispiel in Form von Nüssen oder Beeren, welche wir am Wegrand finden. Die Botschaft aus der Bibel (Exodus 3) in diesem Unterrichtsgottesdienst kann deshalb mit «JHWH» ausgedrückt werden, was übersetzt heisst: «Ich bin für dich da!» Wir werden in unserem Leben immer vom lieben Gott begleitet, dies ist nicht immer sofort erkennbar. Manchmal zäunen Dornen unseren Weg, aber das Vertrauen dürfen wir nie verlieren.

Mit gut eingeübtem Gesang wurde diese Botschaft wohltuend verstärkt. Die 11 Kinder haben sich ins Zeug gelegt und laut und deutlich gesungen, zwischendurch auch in Begleitung der Anwesenden. Mit einem Apéro und persönlichen, anregenden Gesprächen fand dieser Familiengottesdienst ein würdiges Ende.

Bericht und Bild: Erika Weber

Familiengottesdienst mit Unterrichtskindern zum Thema Abraham und Sara

Unterrichtskinder der zweiten Klasse spielten zu Beginn des Familiengottesdienstes vom 23. September auf einfache, aber beeindruckende Art die biblische Geschichte von Abraham und Sara vor. Dies vor vollen Bänken und unter der Anleitung von Heidi Degiorgi.

In seiner Predigt nimmt Pfarrer Urs Jäger das Thema wieder auf: Abraham wird mit seiner Frau Sara von Gott aufgefordert, in ein fremdes Land zu ziehen, ohne zu wissen, was da auf ihn zukommt. Er hegt keinen Zweifel an dem, was Gott ihm sagt; es ist richtig und gut für ihn. Er vertraut auf Gott und sein Vertrauen wird auch noch auf eine harte Probe gestellt. Denn Gott verspricht ihm, der Vater einer Sippe, ja eines Volkes zu werden. Aber Abraham und Sara werden alt und bleiben kinderlos.

Erst als drei Männer (Boten) Abraham und Sara besuchen und ihnen kundtun, dass Sara bald einen Sohn gebären wird, ist das für die betagte Sara fast lächerlich und sie gibt ihren Gefühlen freien Lauf und muss lachen. Dennoch ist für Sara das Ganze eher traurig, sie hatte sich so lange ein Kind gewünscht und eigentlich würde sie jetzt am liebsten weinen.

Sara verdient unseren Respekt; sie bleibt vor Gott einfach so, wie sie es für richtig hält. Sie fühlt sich nicht ernst genommen und zeigt auch vor Gott ihre Gefühle. Das verdient umso mehr Respekt in einer Gesellschaft, in der man als Frau nicht viel zu sagen hatte. Der Ehemann bestimmte ihr Leben und als kinderlose Ehefrau war ihr Leben alles andere als einfach. Nun, als Gott ihren sehnlichsten Wunsch, ein Kind zu bekommen, erfüllt hat, nennt sie ihn Isaak, was soviel heisst wie «Gott hat mich zum Lachen gebracht». Und so wünscht auch Gott allen Menschen, an Saras Freude teilzuhaben und gleichzeitig die Hoffnung nicht zu verlieren, wieder zu lachen und fröhlich zu sein.

Auch wir sind aufgerufen, Botschafter zu sein und Freude dahin zu bringen, wo andere Menschen traurig sind, dort Mut zu machen, wo Menschen ihn verloren haben. Die Erzählungen von Abraham sind Zeugnisse über einen Menschen, der in einer Mischung aus Mut, Gottvertrauen und Bereitschaft zum Risiko offen für Veränderungen bleibt und eine neue Welt sucht. Abraham und Sara sind grosse Vorbilder, von denen Israel seine Geschichte herleitet. Es sind keine Helden oder gar Heilige, sondern Menschen mit all ihren Stärken und Schwächen, Höhen und Tiefen in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen. Aber sie erreichten ein hohes Alter: das Symbol für ein erfülltes Leben und Zeichen der Treue Gottes.

Der von der Kirchgemeinde offerierte Apéro, bot Gelegenheit, sich gegenseitig auszutauschen und rundete den Familiengottesdienst würdig ab.

Bericht und Bild: Andreas Peine